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Mini-Kiwi

Noch viel zu selten in unseren Gärten. 

Die Mini-Kiwi (Actinidia arguta) oder auch Kiwibeere genannt, gehört wie Ihre große Schwester die Kiwi zur Gruppe der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae). Die äußerst ertragreiche, anspruchslose Mini-Kiwi kann relativ einfach in den Garten oder auf der Terrasse bzw. dem Balkon angepflanzt werden. Sie ähnelt sehr der Stachelbeere, ist jedoch mit ihrem süß-säuerlichen Wildfruchtgeschmack und ihrer glatten Schale nicht mit ihr zu vergleichen.

Ihre weißlich/beigefarbenen Blüten zeigt sie erst spät, Ende Mai/Anfang Juni. Aber sie ist ja auch eine Herbstfrucht, die leichten Frost verträgt. 

 

Anbau

Mini-Kiwis können Sie als ein-oder zweihäusige Pflanzen erwerben, wobei ich die zweihäusigen Pflanzen empfehlen würde. Die einhäusige Mini-Kiwi ist selbstbefruchtend. Für die Zweihäusige benötigen Sie ein oder mehrere weibliche und nur eine männliche Pflanze, die sich gegenseitig befruchten. Der Abstand sollte etwa 2 -3 m betragen. 

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung ist der Mai, wenn nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist. Wählen Sie einen halbschattigen humusreichen Standort, also am Besten im Westen oder Osten. Lockern Sie den Boden bei der Pflanzung gut auf und reichern Sie das Pflanzloch mit Kompost an. Im Anschluss empfiehlt es sich den Boden zu Mulchen. 

Die Mini-Kiwi ist eine Schlingpflanze. Geben Sie Ihr daher zum Gedeihen eine Rankhilfe, einen Zaun oder eine Hauswand. Zu Beginn sollten Sie die Triebe mit einem Draht hochbinden. Danach verzweigt sie sich von selbst. 

Die Pflanzen können 4-8 m hoch werden. Es gibt jedoch auch schwachwüchsige Sorten, die Sie in großen Blumentöpfen auf die Terrasse oder den Balkon pflanzen können.

 

Pflege und Schutz

Da die Mini-Kiwi wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist, müssen Sie hierbei auf nichts Besonderes achten.

Versorgen Sie sie im Frühling und Juni nach der Blüte mit frischem Kompost und wässern Sie sie regelmäßig, damit Sie leckere pralle Früchte ernten können. Um den Boden kühl und feucht zu halten sowie im Frühjahr den Austrieb zu verzögern, sollten Sie darauf achten, dass der Boden immer gut gemulcht ist.

Besonders wichtig für die Mini-Kiwis ist das regelmäßige Zurückschneiden der Triebe. Die ersten zwei Jahre können Sie der Pflanze noch Zeit zum Gedeihen geben. Ab dem 3. Jahr sollten Sie im Februar die Triebe auf etwa 5 Knospen zurückschneiden, damit sich neue Fruchttriebe bilden können. Ein weiterer Schnitt ist im Juni nach der Blüte notwendig. Schneiden Sie dann die Seitentriebe etwa nach dem 8. Blatt über den Früchten ab. Beim Zurückschneiden können Sie die männliche Pflanze ruhig ein wenig stärker scheiden, da ihr wenige Blüten zum Bestäuben der weiblichen Pflanzen reichen.

 

Ernte

Geerntet wird von Mitte September bis Ende Oktober. Sie müssen sich bis zur ersten Ernte jedoch etwa 3 Jahre gedulden. Ab dem 5. Jahr ist die Pflanze dann voll ausgereift und liefert Ihnen große Erträge. In der Regel reicht für eine Familie eine (weibliche) Pflanze.

Die Früchte sind reif, wenn sie, je nach Sorte, eine rötlich oder gelbliche Farbe erhalten. Sie können sie aber auch schon mit einem leichten Grün ernten, da die Früchte nachreifen. Die Schale kann mitverzehrt werden.

Achten Sie bei der Ernte darauf, die Fruchthaut nicht einzureißen, da die Früchte sonst schneller verderben. Dies passiert leicht, wenn Sie die Früchte direkt vom Stiel abpflücken. Am Besten ist es daher, wenn Sie die Früchte mit Stiel oder an kleinen Ästen abschneiden.

Mini-Kiwi / Foto: erntezeit, Beate Hüser

Mini-Kiwi / Foto: erntezeit, Beate Hüser

 

Mondkalender

Beim Arbeiten nach dem Mond empfiehlt es sich die Mini-Kiwi an Fruchttagen zu pflanzen, pflegen und ernten.

 

Verarbeitung und Lagerung der Mini-Kiwi

Frisch genascht sind Mini-Kiwis ein Genuss. Sie können Sie aber auch, wie andere Beerenfrüchte, z.B. als Kuchenbelag, Marmelade, Kompott, Saft oder Soßen verarbeiten.

Im Kühlschrank aufbewahrt halten Kiwi-Beeren etwa 3-4 Wochen. Selbstverständlich eignen sie sich auch zum Einfrieren, um sie zu einem späteren Zeitpunkt verarbeiten zu können.

 

Ernährung 

Wie die große Schwester, die Kiwi, ist auch die Mini-Kiwi sehr reich an Vitamin C. Ihr Gehalt übersteigt sogar den der neuseeländischen Kiwi um etwa das Doppelte. Des Weiteren ist die Mini-Kiwi eine gute Kalzium- und Kalium-Quelle.