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Bärlauch

Ein Wildkraut aus alten Zeiten.

Bärlauch (Allium ursinum), das in alten germanischen Volksmythen, aber auch bei den Römern, bereits als Heilpflanze genutzt wurde, erfreut sich seit einigen Jahren hoher Beliebtheit. Sein Geschmack ähnelt dem von Knoblauch. Es gibt jedoch einen großen Vorteil, er verursacht keinen starken Atem- und Körpergeruch.

Wild können wir Bärlauch im Frühling in Laubwäldern sammeln. Er ist eine der ersten Pflanzen, die nach dem Winter seine grünen Blätter aus der Erde streckt. Die etwa 25-50 cm hohen Pflanzen haben weiße sternenförmige Blüten mit sechs Blütenblättern. Jeweils sechs bis zwanzig Einzelblüten werden in einer Dolde zusammengefasst. Nach der Blüte zieht der Bärlauch sich ein und die restliche Zeit des Jahres ist er nicht mehr zu sehen.

erster Bärlauch

erster Bärlauch im Frühjahr

Hinweise für Sammler

Bärlauch kann leicht mit der Herbstzeitlose und Maiglöckchen verwechselt werden, die beide hochgiftig sind. Das wichtigste Erkennungsmerkmal von Bärlauch ist sein Geruch. Er gehört zu den Zwiebelgewächsen und hat deshalb einen ähnlichen typisch intensiven Geruch wie Schnittlauch oder Knoblauch. Daher wird Bärlauch auch wilder Knoblauch oder Waldknoblauch genannt.

Seien sie außerdem vorsichtig in Tollwut-Gebieten, da Bärlauch vor allem dort mit den Eiern des Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) infiziert sein könnte.

Maiglöckchen

Maiglöckchen

Anbau und Pflege

Wer den Gefahren des Sammlers aus dem Weg gehen möchte, kann Bärlauch im März auch selbst anbauen. Entsprechende Samen oder Pflanzen, die im Abstand von 25 bis 30 cm gesetzt werden, können im Fachhandel erworben werden.

Ein idealer halbschattiger Standort ist unter Obstbäumen und –sträuchern, da Bärlauch in den Sommermonaten den tiefer sitzenden Wurzeln kein Wasser nimmt. Seine flachen Wurzeln verbreiten sich schnell und andere Wildkräuter haben kaum Chancen. Ein idealer Bodendecker also.

Bärlauch ist anspruchslos, liebt jedoch Humusreiche, staufeuchte Lehmböden mit vielen Nährstoffen. Er kann aber auch problemlos auf sandige, trockene Böden ausgesät werden, wenn der Boden mit Kompost und Kalk angereichert und regelmäßig gewässert wird. Nur auf sauren Böden, also unter Nadelbäumen, wird er nicht gedeihen.

Ein idealer Dünger ist das Laub, das man im Herbst liegen und vermodern lässt.

Beim Anbau im eigenen Garten sollte man sich zusätzlich Gedanken machen wie viel Platz man dem Bärlauch gibt, der sich zum einen durch die Wurzelausläufer aber auch durch die Hilfe der Ameisen, die die Samen verschleppen, schnell vermehren kann. Entsprechende Wurzelsperren können in den Boden gesetzt werden.

Ernte

Bärlauch wird vor der Blüte im Mai/Juni geerntet. Schon die ersten kleinen Bärlauch-Halme, die sich in März/April aus der Erde strecken, haben einen angenehm leichten Geschmack, der bis zur Blüte immer stärker wird.

Verarbeitung und Lagerung

Bärlauch sollte möglichst frisch verwendet werden. Der erste Bärlauch schmeckt z.B. sehr lecker in Bärlauch-Butter. Er kann außerdem in Salate oder über andere Gerichte gestreut werden.

Es gibt zahlreiche Bärlauch-Produkte wie Brotaufstriche, Bärlauchpesto oder –nudeln.

Ernährung

Die wichtigsten Inhaltstoffe sind Vitamin C, Magnesium, Eisen, Mangan und vor allem Allicin, ein Sulfid (sekundärer Pflanzenstoff), der für den besonderen Geruch von Bärlauch und Knoblauch verantwortlich ist.

Bärlauch ist Magen- und Blutreinigend. Es senkt den Blutdruck, hilft bei Arteriosklerose und lindert Magen-Darm-Beschwerden. Auch für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Bärlauch ein geeignetes Nahrungsmittel. Durch die antiseptische Wirkung beugt er zudem Erkältungskrankheiten vor.

Dennoch sollte man nicht zu große Mengen auf einmal essen, da Bärlauch dann leicht giftig wirkt.